Tafel Ausgabestelle Herzogenaurach unter neuer Leitung

Elke Bollmann, stellvertretende Leiterin der Tafel Erlangen, wird ab sofort die Ausgabestelle in Herzogenaurach leiten. Gemeinsam mit ihrer Vorgängerin Gaby Richter und Tafel-Leiterin Gertrud König wurde sie zur offiziellen Amtsübergabe vom Herzogenauracher Bürgermeister Dr. German Hacker empfangen.

v.l. Gaby Richter (ehem. Leiterin der Tafel-Ausgabestelle Herzogenaurach) bei der symbolischen Schlüsselübergabe mit ihrer Nachfolgerin Elke Bollmann, Dr. German Hacker (Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach) und Gertrud König (Leiterin der Tafel Erlangen).

Gaby Richter, seit 2013 bei der Tafel tätig, scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus, möchte aber nach einer Pause weiter ehrenamtlich tätig werden. Viel Herzblut hat Richter in die Arbeit gesteckt – und das komplett im Ehrenamt. »Das ist mindestens ein Halbtagsjob«, sagt sie im Rückblick, »aber man kann sich hier auf jeden einzelnen verlassen, das ist eine sagenhafte Vernetzung«. »Sie hat der Tafel in Herzogenaurach ein Profil gegeben«, resümiert König. Auch das erhöhte Kundenaufkommen durch die vielen Flüchtlinge 2015/2016 haben Richter und ihr Team durch einen zusätzlichen Ausgabetag schnell und bereitwillig abgefangen.

»Ich trete hier in große Fußstapfen«, weiß Elke Bollmann. Zusätzlich zu ihren Aufgaben als stellvertretende Leiterin der Tafel Erlangen und Leiterin der Ausgabestelle in Büchenbach übernimmt sie nun auch die Verantwortung für Herzogenaurach. Die 55-Jährige erfülle alle Voraussetzungen für das anspruchsvolle Amt, so König. Schon seit einigen Monaten ist die gelernte Sozialwirtin und Bankfachwirtin in der Diakonie angestellt. Damit die Tafelarbeit kontinuierlich weitergehen kann, wurden ihre Stunden aufgestockt. »Ich habe viele persönliche Kontakte nach Herzogenaurach und deshalb sofort zugesagt«, so Bollmann.

Gute Unterstützung durch die Stadt

In der pulsierenden Stadt mit den bekannten, großen Arbeitgebern ist das Leid nicht gleich sichtbar: »Es betrifft häufig Alteingesessene, die sich nicht gern outen«, weiß Bollmann. Gemeinsam mit der Stadt wird zum Beispiel über das Seniorenbüro versucht, diese Menschen zu erreichen. Die Zusammenarbeit hat immer reibungslos funktioniert: Die Wege seien kurz, begründet das Dr. Hacker. Erst 2014 hat die Stadt eine ehemalige Wohnung zur Ausgabestelle umbauen lassen und der Tafel zur Verfügung gestellt – mit zwei Lagerräumen, einem Wartebereich (wenn es regnet oder heiß draußen ist), mehreren Fahrradständern und einem barrierefreiem Zugang. »Das ist eine Mischung aus Luxus-Ausgabestelle und Tante-Emma-Laden«, stellt Richter lachend fest. Auch König ist stolz auf ihre »Vorzeige-Tafel«. Für den Bürgermeister geht es dabei auch um die Wertschätzung der Menschen, die auf die Hilfe angewiesen sind.

Helfende Hände dringend gebraucht

Der Charity-Gedanke und die Unterstützung für die Tafel sind in Herzogenaurach ohnehin groß: 20 Supermärkte, Bäcker, etc. gehören zu den regelmäßigen Spendern, weitere fünf beteiligen sich bei Gelegenheit.

45 Ehrenamtliche stemmen die Ausgabestelle derzeit. Leider seien davon gerade viele im Krankenstand, weshalb helfende Hände dringend gebraucht werden. »Die Arbeit kann man sich gut einteilen, auch kürzere Schichten wie eine Abholtour oder die Vorbereitung der Ausgabe sind möglich, damit es sich für jeden entzerrt«, so Richter.

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen