Friseur sammelt für Jugendwerkstatt

Das Erlanger Haarstudio Nico sammelte in diesem Jahr wiederholt Spenden für soziale Zwecke. Dieses Mal ging das Geld an die Jugendwerkstatt der Diakonie Erlangen.

Vier Personen stehen in einem Werkstattraum und halten ein Holzschild mit der Zahl 1200 Euro.

(vlnr: Kerstin Müller, Nicolo Gervasio, Wolfgang Gremer, Lidia Barth)

Den Tipp, die 1.200 Euro aus der aufgestellten Spendenbox an die Ausbildungswerkstatt zu geben, bekam Friseur Nicolo Gervasio von seiner Stammkundin Pfarrerin Lidia Barth, Leiterin der Pastoralen Dienste der Stadtmission Nürnberg.

Dass Gervasio gesellschaftliches Engagement wichtig ist, merkt man schnell. Drei Einrichtungen habe er in den letzten fünf Jahren finanziell unterstützt, berichtet er. Mit der Jugendwerkstatt verbinde/t den Salon-Inhaber die Überzeugung, jungen Menschen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. »Unsere Auszubildenden haben teilweise schwerwiegende Biografien und ernste psychische Belastungen, die sie als ‚Rucksack‘ mit sich herumtragen«, so Gremer. »Wir nehmen uns Zeit für sie und investieren in den sozialen Mehrwert«, erläutert der Pädagoge das Konzept. Wie dies aussieht, stellte er in einer Führung durch die Schreinerei dar. Bei Teambesprechungen und Produktplanung solle den Auszubildenden Handlungskompetenz und ihre eigenen Stärken vermittelt werden. »Bei uns steht Motivation und eine feste Tagesstruktur im Vordergrund«, führt Gremer aus. Neben vielen größeren Auftragsarbeiten werden auch kleine Handkreuze (sog. »Handschmeichler«) für die Palliativstation des Uni-Klinikums Erlangen hergestellt.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem gemeinsamen Miteinander. So würde regelmäßig zusammen gekocht und im Sommer unternehme man z.B. Exkursionen zu Walderlebniszentren oder gemeinsame Kanufahrten. Die letzte Aktion sei ein Kunstprojekt gewesen, bei dem die Auszubildenden ungewöhnliche Blickwinkel auf ihre Arbeit dokumentieren sollten. Die gerahmten Fotografien von herabrinnenden Lacktropfen oder einer Großaufnahme aus dem Inneren einer Holzverarbeitungsmaschine hängen nun in den Büro- und Lernräumen aus. Die Statistik gibt dem Jugendwerkstatt-Leiter recht. »Azubis bei uns haben eine Vermittlungsquote von 85 Prozent in den allgemeinen Arbeitsmarkt«, fasst er die Zahlen der vergangenen Jahre zusammen.

Dem aktuellen Auszubildenden-Jahrgang überreichte Gervasio als zusätzliches Geschenk seines Friseurladens je einen Stoffbeutel.

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen