Diakonie Erlangen ruft zu Spenden auf: Seelsorge in Pflegeheimen der Diakonie

Menschen, die in Senioreneinrichtungen leben, blicken auf ein langes Leben zurück – auf gute und auf schlechte Zeiten. Das Personal, das Tag und Nacht für die Bewohner*innen da ist, erlebt herausfordernde Situationen. Angehörige fühlen sich manchmal überfordert oder trauern. In den Einrichtungen der Diakonie Erlangen nimmt man diese Belastungen ernst und setzt auf professionelle Begleitung: »Seelsorge hat bei uns einen hohen Stellenwert«, betont Doreen Lösel, Leiterin des Pflegeheims Diakonie am Ohmplatz, »darum ist Pfarrerin Dorothee Tröger als Seelsorgerin für alle in der Einrichtung da«. Zur Hälfte wird das Angebot von der evangelischen Kirche finanziert, die andere Hälfte der Kosten trägt die Diakonie Erlangen selbst. Um das Angebot auch in Zukunft zu ermöglichen, bittet die Diakonie um Spenden.

»Kirche ganz anders, als viele denken«

Pfarrerin Dorothee Tröger ist nah dran am Leben und am Sterben. Neben regelmäßigen Gottesdiensten, Andachten und Segnungen gehört es zu ihren Aufgaben, Zeit zu haben und ein offenes Ohr. Mitarbeitende, Bewohner*innen und Angehörige wissen, dass sie mit der Pfarrerin über alles sprechen können, was sie bewegt. »Alle Gespräche sind streng vertraulich«, betont Tröger, »das ist gerade auch für Mitarbeitende wichtig, die sich mir anvertrauen«. Kirche sei hier anders, als viele denken. Nicht alle Mitarbeitenden hätten zum Beispiel den gleichen oder überhaupt einen Gottesglauben, aber das sei ja keine Voraussetzung dafür, dass sich jemand an sie wendet. »Es geht mir um Zuwendung und darum zu spüren, was die Person gerade braucht.« Sie stehe für eine Kirche, die zu den Menschen komme.

Seelischer Beistand

Manchmal bekommt die Pfarrerin von Mitarbeitenden einen kleinen Zettel mit der Bitte, bei einer bestimmten Person vorbeizuschauen, die den Eindruck macht, gerade mehr seelische Unterstützung zu brauchen, als z.B. die Pflegekraft selbst gerade leisten kann. »Die wenigsten Bewohner*innen kommen ganz freiwillig in die Pflege«, weiß Tröger. »Plötzlich müssen sie sich nach anderen richten.« Und überhaupt mit der eigenen Gebrechlichkeit und Endlichkeit zurechtzukommen, sei für niemanden leicht. Da helfe es schon zu wissen, dass da jemand ist, der einem gerne zuhört. Besonders viel Zeit widmet Dorothee Tröger den Menschen, die wenig bis keinen Besuch bekommen oder sich nicht mehr gut verständigen können. Viele Bewohner*innen, so Tröger, würden sie an ihrer Stimme erkennen, weil sie nur noch schlecht sehen.

Die größten Lasten sind Demenz, von der rund 80 Prozent der Bewohner*innen betroffen sind, und an zweiter Stelle Depressionen. Viele haben im Alter schwere Verluste zu betrauern, so wie Helga A. Seit einem Jahr lebt die 84-Jährige im Pflegeheim. »Hier bin ich gut untergebracht«, beteuert sie. Zu wissen, dass die Pfarrerin immer ein offenes Ohr hat, bedeutet ihr viel: Mit Tröger spricht sie auch über ihre tiefe Trauer um ihren Mann und ihren verunglückten Sohn. Dass sie selbst Katholikin und Tröger evangelische Pfarrerin ist, spielt dabei keine Rolle.

Auch Familienkonflikte erlebt Tröger öfters. Angehörige kämen auf sie zu, wenn Dinge unausgesprochen im Raum sind und ihnen zu schaffen machen. »Ich bin auch für sie Ansprechperson.« Dabei ginge es gar nicht immer um eine Lösung, sondern darum, gehört zu werden. Nicht selten kommen auch bei den Bewohnern*innen im Alter nicht aufgearbeitete Themen nochmal hoch. »Durch Gespräche kann ich dabei helfen, den inneren Frieden zu finden – manchmal bis hin zu einem würdigen Abschied.«

»Sinnbild für Zeit«

Doreen Lösel leitet die Diakonie am Ohmplatz. Für die Unterstützung durch die Pfarrerin ist sie dankbar: »Sie ist das Sinnbild für Zeit.« Nie habe man das Gefühl, dass Dorothee Tröger be- oder gar überlastet sei. »Sie hat ein gutes Gespür für die Bewohner*innen und vermittelt immer das Gefühl, ansprechbar zu sein.« Der Einzug ins Heim werde für viele dadurch sichtlich leichter.

Die Diakonie Erlangen bittet um Spenden, um dieses Angebot für alle Menschen in den Einrichtungen Diakonie am Ohmplatz, Diakonie Sophienstraße und in der Tagespflege im Maria-Busch-Haus aufrechtzuerhalten:

Weiterführende Informationen zur Spendenkampagne "Seelsorge in Pflegeheimen der Diakonie" finden Sie hier


Spendenkonto:
Sparkasse Erlangen
IBAN:DE46 7635 0000 0060 0258 74
BIC:BYLADEM1ERH
Stichwort: Seelsorge

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen