One Minute Wonder: Pflegefortbildung in einer Minute

Im normalen Berufsalltag bleibt für Fortbildungen oft nicht viel Zeit – vor allem in der Pflege. Im Hospiz wird jetzt das "One Minute Wonder" genutzt.

Fortbildung in einer Minute: Möglichst auf einer Seite sind die Lerninhalte des "One Minute Wonders" zusammengefasst.

Alexander Kulla, Leiter des Erlanger Hospizes, hat in seiner Einrichtung darum das Fortbildungskonzept One Minute Wonder (OMW) als Angebot für seine Mitarbeitenden etabliert. »Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Wissensvermittlung bin ich auf dieses interessante Projekt gestoßen und war sofort begeistert«, erzählt er.

Wartezeiten sinnvoll genutzt
Die Fortbildungsinhalte sind auf einer Lerntafel zusammengefasst, die Lesezeit soll dabei ungefähr eine Minute betragen. Diese »Mini-Fortbildungen« werden an Orten platziert, an denen regelmäßig Wartezeiten entstehen, z.B. am Drucker. Die Mitarbeitenden können diese Zeit freiwillig nutzen, um die Inhalte des OMW zu lesen. In gewissen Abständen werden neue Lerntafeln ausgehängt, damit immer wieder neue Inhalte zur Verfügung stehen.

Idee aus England
Den Ursprung hat das Konzept des One Minute Wonders in Großbritannien, wo es 2014 erstmals publiziert wurde. Zwei Jahre später setzte das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen die neue Fortbildungsform das erste Mal ein. Mittlerweile gibt es ein Netzwerk verschiedener Einrichtungen, die das neue Konzept nutzen, vorwiegend Kliniken.

Lernen im Netzwerk
Auch Mitarbeitende selbst tragen Inhalte für das OMW bei, erklärt Alexander Kulla. Außerdem stellen alle teilnehmenden Netzwerkpartner ihre Lerntafeln zum Austausch mit den anderen online. So können auch interessante Themen anderer Einrichtungen verwendet werden – und ein gemeinsames voneinander Lernen entsteht. »Auch wir möchten diesen Netzwerkgedanken fördern und stellen unsere OMW-Lerntafeln zur Verfügung«, so Kulla. »Wir hoffen, dass dieses innovative Fortbildungskonzept gut ankommt und auch den Weg in andere Hospize, Hospiz Vereine und Pflegeeinrichtungen findet.«

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen