Engagement in allen Zeiten

Am 5. Dezember wird jährlich zum internationalen Tag des Ehrenamts weltweit freiwilliges Engagement in der Gesellschaft geehrt. Bundesweit engagieren sich Menschen aktiv und setzten ihre Freizeit dafür ein, für andere da zu sein. So auch in der Diakonie Erlangen.

Eine Hand, die die andere hält.

Im Frühjahr durften Ehrenamtliche nicht mehr zu ihren Einsätzen ins Hospiz kommen, erinnert sich Einrichtungsleiter Alexander Kulla. »Alle haben gemerkt, dass da etwas fehlt.« Er sei froh, dass das jetzt anders ist, natürlich unter strengen Hygienevorkehrungen. Da viele selbst schon älter sind, ist das Team an Ehrenamtlichen im Hospiz Erlangen trotzdem kleiner als normalerweise. Und für die, die dabeibleiben, ist es beschwerlicher, mit FFP2-Masken zu arbeiten und mit den Hospiz-Gästen, wie die Bewohner*innen hier heißten, zu kommunizieren.

Die aktuelle Corona-Krise schränkt die Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit ein. Dennoch lassen sie sich nicht entmutigen und finden oftmals auch kreative Wege ihre wichtige Arbeit weiterzuführen. Der Adventsbasar im Erlanger Hospiz, zu dem normalerweise auch externe Besucher*innen kommen, musste in diesem Jahr abgesagt werden. »Da haben sich unsere Ehrenamtlichen einen kleinen Wagen geschnappt und ihn zu einem Ausstellungstisch umfunktioniert, den sie zu den Hospiz-Gästen ins Zimmer gebracht haben«, freut sich Kulla, »ein mobiler Basar so zu sagen«.

Die Hospizversorgung lebt von dem freiwilligen Engagement der Menschen. »Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter stehen alten und einsamen, sowie schwerstkranken und sterbenden Menschen zur Seite, unterstützen sie und ihre Angehörigen dabei, ihre letzte Zeit so zu gestalten, wie sie es wünschen. Ohne sie gäbe es keine Hospizbewegung«, erklärt Timo Grantz, Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes. Ehrenamtlich Tätige sind nicht nur in der Sterbebegleitung aktiv, sondern leisten beispielsweise im Hospiz Verein Erlanger e.V. Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltungstätigkeiten, Vorstandsarbeit oder Telefondienste.

»Die Hospizdienste sind mit ihren ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern nach wie vor für die Betroffenen da. Die Begleitung Sterbender ist jederzeit zulässig und die Ehrenamtlichen leisten mit viel Herz und Fantasie einen wichtigen Beitrag in deren Versorgung. Sie schreiben Postkarten, E-Mails, versenden Videos oder telefonieren«, so Timo Grantz. Damit leisten Ehrenamtliche einen wichtigen Beitrag in der Begleitung alter sowie schwerstkranker und sterbender Menschen.

»Die Engagementmöglichkeiten sind im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung vielfältig und alle Ehrenamtlichen sind mit ihren Erfahrungen und ihrer Mitmenschlichkeit unverzichtbar«, so Timo Grantz. Mit jeder in der Freizeit geleisteten Arbeitsstunde übernehmen sie gesellschaftliche Verantwortung und leisten einen elementaren Beitrag zur hospizlichen und palliativen Versorgung.

Hintergrund: Internationaler Tag des Ehrenamts

Der Internationale Tag des Ehrenamts (International Volunteer Day for Economic and Social Development) ist ein Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wird jährlich am 5. Dezember abgehalten und wurde 1985 von der UN mit Wirkung ab 1986 beschlossen. In Deutschland ersetzt er damit den Tag des Ehrenamts, welcher früher am 2. Dezember stattfand.

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen