Azubis der Jugendwerkstatt Erlangen absolvieren erfolgreich ihre Ausbildung

In der Jugendwerkstatt Erlangen, einer Einrichtung der Diakonie Erlangen, ging Ende Juli das Ausbildungsjahr erfolgreich zu Ende. Alle sechs zur Prüfung angetretenen Auszubildenden haben ihre Lehre bestanden. Ins neue Ausbildungsjahr geht es mit einem neuen Schulungsbildschirm, der Dank einer Spende der Bürgerstiftung Erlangen angeschafft werden konnte.

Jugendwerkstatt Erlangen – Ausbildung. Arbeit. Leben.
Auf Hochtouren schliffen, hobelten und schraubten die Auszubildenden im Juli an ihren Abschlusswerkstücken. Über drei Jahre hinweg wurden die Jugendlichen zu Schreiner/-innen und Fachpraktiker/-innen für Holzverarbeitung ausgebildet. Jetzt mussten sie sich vor dem Prüfungsausschuss der Schreinerinnung beweisen. Die Lehrlinge planen, kalkulieren und fertigen ihre Abschlusswerkstücke ohne fremde Hilfe. In diesem Jahr sind darunter ein Schreibtisch, ein Nachttisch und ein Sideboard aus Ahorn und Nussbaum. »Ich habe mich für  ein Kästchen entschieden, da ich lieber kleinere Dinge baue«, erzählt Marietta, eine der Auszubildenden des Abschlussjahrgangs. Während der Ausbildung hat die 18-Jährige einiges fürs Leben mitgenommen: »Ich habe gelernt zu improvisieren, kreativer zu werden und ich bin selbstbewusster geworden«.

Die pädagogisch geschulten Ausbilder und die pädagogische Fachkraft der Jugendwerkstatt lehren während der Ausbildung nicht nur Fachliches, sondern vermitteln auch Handlungskompetenz und Schlüsselqualifikationen. Denn viele der jungen Menschen, die hierher kommen, hatten es in ihrem bisherigen Leben nicht leicht. Es besteht individueller Förderbedarf, für den es hier die Zeit gibt. In anderen Betrieben steht die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle, die Jugendwerkstatt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. »Wir wollen den jungen Leuten mit der Ausbildung eine Basis mitgeben, die ihnen hilft, ihr Leben zu gestalten – das fängt an bei Pünktlichkeit, Höflichkeit und dem sozialen Umgang miteinander«, erzählt Wolfgang Gremer, der Leiter der Einrichtung. Die jungen Erwachsenen werden dort abgeholt, wo sie sind. »Das ist bei uns keine Floskel«, beteuert Gremer »wir arbeiten Defizite auf, kompensieren negative Lebenserfahrungen und stabilisieren die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit«. Das Zwischenmenschliche hat in der Jugendwerkstatt eine besondere Stellung, ob im Umgang untereinander oder zwischen den Auszubildenden und den Vorgesetzten. Die Azubis schätzen die angenehme Atmosphäre in der Jugendwerkstatt. Ob sie etwas vermissen werden nach der Ausbildung? »Die Sozialpädagogin der Jugendwerkstatt – mit ihr konnte man wirklich über alles reden und sie kümmert sich um die Azubis« erzählt Marietta*. Für ihre Zukunft hat sie noch einige Ideen: »Ich habe mir überlegt, entweder in den Messebau zu gehen oder nach München zu ziehen um Restauration zu studieren«. In den Abschlussstress mischte sich bei den Lehrlingen etwas Wehmut. Neben allem, was sie für das Handwerk gelernt haben, sind sie dankbar für die Wertschätzung und Förderung, die sie als Mensch bekommen haben.

Dank Bürgerstiftung Erlangen neuer Bildschirm für Schulungen
Bei einem Besuch in Eltersdorf überbrachte Martin Böller, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung 1.250 Euro zur Anschaffung eines hochwertigen Schulungsbildschirmes. »Die hervorragende Arbeit der Jugendwerkstatt kennen und schätzen wir schon seit längerem«, so Martin Böller. Und unterstreicht: »Die Bürgerstiftung fördert möglichst konkrete Projekte und Anschaffungen. Dass wir mit dem Bildschirm jungen Menschen, die sonst nur sehr schwer Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben, gezielt helfen können, passt wunderbar!«. Sichtlich angetan davon zeigte sich Einrichtungsleiter Wolfgang Gremer: »Auch in der Ausbildung zum Schreiner bzw. Fachpraktiker für Holztechnik sind immer mehr Bereiche digitalisiert – so vor allen der Fachunterricht, fachkundliche Inhalte und der gesamte Bereich der Konstruktionszeichnungen. Dabei hilft uns nun der  Schulungsbildschirm ungemein«.

* Name geändert

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen