„Kunst und Kultur sind elementar für unsere Persönlichkeitsentfaltung, … kulturelle Teilhabe (ist) daher ein Schlüsselfaktor der Inklusion, der Integration, des Dazugehörens und des Zusammenhalts“, heißt es wörtlich auf der Website des Bundesministeriums für Medien und Kultur. Dr. Birgit Hodenius, Leiterin der KulturTafel, bringt’s auf den Punkt: „Der Mensch braucht nun mal sehr viel mehr zum Leben als nur Essen, Trinken, Wohnung und Kleidung.“
Die KulturTafel Erlangen vermittelt ihren Gästen regelmäßig Tickets für Theater- und Konzertbesuche oder Sport-Events. „Wir bieten Konzertkarten für die unterschiedlichen Geschmäcker der Musikliebhaberinnen und -liebhaber an, von Heavy Metal, Punk und Rock bis hin zur Mahler-Sinfonie. Zudem vermitteln wir großartige Workshops der Jugendkunstschule. Wir bemühen uns, alles zu ermöglichen, um Menschen am sozialkulturellen Leben teilhaben zu lassen“, versichert Hodenius.
So viele Karten wie noch nie
Die Kosten für einen Konzertbesuch der ganzen Familie werden schnell dreistellig. Der Eintrittspreis, dazu Getränke und die Fahrtkosten sind für einige Familien nicht mehr leistbar. „So wie manche darauf angewiesen sind, von der Tafel unterstützt zu werden oder sich in der Fundgrube mit preiswerter, guter Kleidung einzudecken, so brauchen manche Menschen auch unsere Hilfe in Form von ‚Seelennahrung‘“, betont Hodenius.
2024 vermittelte die Einrichtung so viele Karten wie noch nie. Für 2025 zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. „Unsere Bilanz ist also positiv. Aber was die Zahlen auch zeigen, ist, dass der Bedarf da ist. Das ist ja der traurige Umkehrschluss. Wir müssen uns auch immer wieder fragen: Erreichen wir überhaupt die Bürgerinnen und Bürger, die unsere Hilfe brauchen?“
In Erlangen funktioniere das aktuell allerdings sehr gut, ist sich Hodenius sicher. „Wir decken das gesamte Kulturangebot der Stadt ab. Sehr gefreut habe ich mich über 50 Karten für den FC Nürnberg, die waren innerhalb von Sekunden weg. Das fand ich großartig. Ähnlich war es mit dem Handballkarten-Kontingent. Bei diesem wird sogar immer ein kostenloser Shuttlebus zum Spiel in Nürnberg organisiert. Ein anderes Highlight war ‚ABBAMANIA‘, mit einem großen Kartenpool für unsere Gäste.“
Ohne Ehrenamtliche nicht möglich
Für die Organisatoren ist entscheidend, dass ihre Karten zuverlässig vermittelt werden. Deshalb legt die KulturTafel Wert darauf, die passenden Gäste für die entsprechende Veranstaltung zu finden. „Das Konzept würde nicht funktionieren, wenn die Veranstalter sich nicht darauf verlassen könnten, dass wir mit den Karten sorgfältig umgehen und sie auch an die richtige Person weitergeben“, sagt Hodenius. Verantwortlich dafür ist ein Team ehrenamtlicher Mitarbeitender. Sechs Menschen bilden den festen Stamm dieser Ehrenamtlichen. Dr. Birgit Hodenius lobt: „Ohne die Ehrenamtlichen wäre die Arbeit nicht möglich.“ Herzlichen Dank an dieser Stelle und auf die nächsten 10.000 Tickets!
Text: Sabine Weißenborn