„Die Jugendwerkstatt hat die Auditierung und Zertifizierung erneut mit Bravour bestanden“, lobte LAG-Geschäftsführerin Melanie Mahabat Bahar bei der Verleihung des Gütesiegels. „Qualität bedeutet Entwicklung, und das hat die Jugendwerkstatt Erlangen eindrucksvoll bewiesen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen voll hinter dem Gütesiegel und dem damit verbundenen Prozess – und das freut uns als Landesarbeitsgemeinschaft natürlich ganz besonders“, fuhr sie fort.
Einrichtungsleiter freut sich: „Qualität zahlt sich aus“
Nach der Zertifizierung in den Jahren 2021, 2017 und 2013 ist die Jugendwerkstatt der Diakonie Erlangen nun schon zum vierten Mal mit dem Gütesiegel bedacht worden. Das Gütesiegel erhält nur, wer einen rund 50-seitigen Kriterienkatalog umsetzt und so ein optimales Umfeld für junge Menschen schafft, die auf dem Weg in den Job besondere (sozial)pädagogische Bedürfnisse haben. „Das Gütesiegel ist ein Garant für eine bestmöglichste Förderung von jungen Menschen in den Einrichtungen der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit“, so die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Bayern.
Das Team der Jugendwerkstatt sieht sich in seinen Bemühungen bestätigt: „Qualität zahlt sich aus – wir freuen uns, dass unser Engagement für die soziale und berufliche Integration junger Menschen erneut gewürdigt wird“, sagte Einrichtungsleiter Daniel Horst, der zum 1. Februar 2025 die Nachfolge des langjährigen Leiters Wolfgang Gremer angetreten hat.
Seit über 40 Jahren kümmert sich die Einrichtung der Diakonie Erlangen nun schon um junge Menschen und deren berufliche Entwicklung. „Zu uns kommen Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen benachteiligt sind, beispielsweise aufgrund seelischer Beeinträchtigungen, psychischer Erkrankungen oder wegen ihrer Herkunft“, erläuterte Leiter Daniel Horst. Sie alle haben gemeinsam, dass sie auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt auf sehr viele Hürden treffen, die sie allein im ersten Anlauf oft nicht überwinden können.
„Traumquote“: Fast 100 Prozent schaffen Sprung auf 1. Arbeitsmarkt
Aktuell werden 14 Lehrlinge in der Meisterwerkstatt in Erlangen-Eltersdorf ausgebildet. Insgesamt haben dort bereits mehr als 350 Azubis das Schreinerhandwerk erlernt oder sich zum Fachpraktiker oder zur Fachpraktikerin für Holzverarbeitung qualifizieren lassen. Und das mit kaum zu toppendem Erfolg: Nahezu 100 Prozent der bisherigen Absolventinnen und Absolventen haben den Sprung in eine Festanstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt geschafft.
„Das ist eine Traumquote, die für die hohe Qualität der Ausbildung in unserer Jugendhilfe-Einrichtung spricht. Hier bekommen junge Menschen eine echte Perspektive für ihr Leben“, sagte Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Erlangen. Umso mehr schmerzt es ihn, dass die Jugendwerkstatt immer wieder um ihre Finanzierung bangen muss und sich nur durch zusätzliche Spenden am Leben erhalten kann.
Stählers dringender Appell: „Die Jugendwerkstatt benötigt eine langfristig gesicherte Finanzierung. Jeder Euro, der hier investiert wird, ist nicht nur eine Investition in die Zukunft junger Menschen, sondern rentiert sich auch gesamtgesellschaftlich“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. „Hier werden die Fachkräfte von morgen ausgebildet. Hier erhalten Menschen eine Chance, denen ohne unsere Begleitung der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt sehr wahrscheinlich verwehrt bliebe.“
Sozialreferent überbrachte Glückwünsche der Stadt Erlangen
Der Vorstandsvorsitzende konnte bei der Verleihung des Gütesiegels auch Erlangens Sozialreferent Dieter Rosner begrüßen, der Glückwünsche im Namen von Oberbürgermeister Florian Janik und der Stadt Erlangen überbrachte. „Die Jugendwerkstatt Erlangen ist ein Ort der Chancen und des Neubeginns – ein Ort, an dem nicht nur handwerkliche Fähigkeiten vermittelt werden, sondern auch Mut und Zuversicht wachsen dürfen“, sagte Rosner. „Das Gütesiegel ist nicht nur eine Auszeichnung für das Geleistete, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft“, fuhr er fort und schloss: Er freue sich darauf, auch in Zukunft von den Erfolgen der Jugendwerkstatt zu hören.
Auch Spenderinnen und Spender, die die Jugendwerkstatt unterstützen, nahmen an der Feier teil.